Je nach Art der Manipulation können Sie als Landwirt/Landwirtin die Gefahr der Besiedelung des Genitaltraktes mit pathogenen Keimen minimieren oder sogar fördern.
Bei der Geburtshilfe ist die Hygiene von entscheidender Bedeutung
- das Beste wäre, die Kuh in einer sauber gereinigten, trocken eingestreuten Abkalbebox alleine, ohne Manipulation abkalben zu lassen. Denn die meisten Kühe können das!
- Sind Kontrollgriffe oder eine Geburtshilfe notwendig, müssen die grundlegenden Hygienestandards eingehalten werden
- mind. 2 Eimer sauberes, handwarmes Wasser in sauberen Eimern
- 2 saubere, trockene Handtücher (nicht die schon 10 Tage in der Milchkammer hängen)
- Fixieren der Kuh !!!
- 1 Hilfsperson hält den Schwanz der Kuh oder er muss nach vorne ausgebunden werden, denn der Schwanz verteilt ständig Dreck um den Genitaltrakt bwz. um die Hände des Geburtshelfers
- Scheidenbereich der Kuh und Hände des Geburtshelfers mit desinfizierender Jodseife reinigen, wir empfehlen - BETAISODONNA-SEIFE! Sie kann auch als desinfizierendes Gleitmittel genutzt werden
- geburtshilfliche Gerätschaft (Stricke, et....) darf NUR sauber gereinigt eingesetzt werden (Stricke z. B nach jedem Einsatz in der Waschmaschine waschen, danach sauber aufbewahren. Nur 1x kurz im Wasser durchgedrückt und dann an die Stalltür gehängt, reicht nicht !!!!
- sobald der Kopf des Kalbes ins Becken der Kuh eintritt, sollte auch der Darm der Kuh entleert werden. Danach wieder Scheidenbereich der Kuh waschen und desinfizieren, denn sonst wird sowohl das Kalb als auch die Scheide der Kuh ständig mit kleinen Kotportionen infiziert
- bei jeder Schwergeburt, das Spezialgleitmittel "J-LUBE" verwenden - das macht alles gleitend - denn jede noch so kleine Verletzung infiziert sich mit Sicherheit in diesem Zeitraum
- danach Nabeldesinfektion beimKalb mit Jod - NICHT Blauspray - und 1x täglich über mind. 1 Woche bei der Geburtskuh Fieber messen (IKT muss unter 39,3°C liegen)